Arbeitspakete

Welche Arbeitsbereiche sind für die Zielerreichung des Projekts notwendig?

Übersicht der verschiedenen Arbeitspakete (AP)

In der Abbildung ist die Gliederung der verschiedenen Teilprojekte von „regiopakt“ ersichtlich. Die verschiedenen Arbeitspakete gliedern sich dabei in die unterschiedlichen Stufen der Wertschöpfungskette: Landwirtschaft, Verarbeitung und Handel sowie Konsum. Eine Übersicht über die spezifischen Inhalte der Arbeitspakete wird im weiteren Verlauf der Seite aufgezeigt.

Auf dem Bild sind vier runde Bildchen als Bulletpoints zu sehen und daneben befindest sich ein Text.
Auf dem Bild ist in der Mitte eine Landkarte von einer Region (Franken-Hohenlohe) abgebildet und im Kreis drum herum sind Pflanzenbilder von verschiedenen Kulturen.

AP1: Forschung zu diverser Anbausysteme mit nachweisbaren Arten- und Klimaschutzleistungen

Ziel: Entwicklung eines Indikatorensystems für die Bewertung ökologischer Nachhaltigkeit 

Die Region Franken-Hohenlohe bietet gute Voraussetzungen für den Anbau von Nischenkulturen wie Kichererbsen, Linsen oder Quinoa, doch es fehlt bisher an Erfahrung im Anbau. Im Projekt werden deshalb verschiedene Anbauversuche mit Praxisbetrieben in der Region Franke-Hohenlohe durchgeführt. Anhand dieser Versuchsergebnisse sowie ergänzender Daten aus Fachliteratur und Expertengesprächen werden die bereits bestehenden Anbauempfehlungen weiterentwickelt.

Ziel: Entwicklung einer Wissensdatenbank für ackerbauliche Nischenkulturen und Nachhaltigkeitsbewertung

Diese Anbaumethoden werden dann auf ihre ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit untersucht und mit herkömmlichen Kulturen verglichen. Dies geschieht auf Basis der Nachhaltigkeitsbewertung (gemäß der Lebenszyklusanalyse). Im Verlauf dieser Analysen werden aus der Vielzahl theoretisch möglicher Anbauprotokolle diejenigen Varianten ausgewählt, welche messbare Vorteile gegenüber dem Anbau von Massenkulturen aufweisen. 

Zu sehen ist eine Chia Pflanze in auf dem Acker, die blaue Blüten trägt und an denen sich Hummeln und Bienen befinden.

AP2: Verschiedene Betrachtungsweisen des Themas Arten- und Klimaschutzleistungen sowie die ökonomische Bewertung der Kulturen

Betrachtungsweisen Artern- und Klimaschutzmaßnahmen

Im Projekt wird dieses Thema aus diversen Blickwickeln mit unterschiedlichen Frage- und Zielstellungen betrachtet:

Ziel: Steigerung der Effektivität von Agrarumweltmaßnahmen durch betriebsübergreifende Kooperation & Koordination

  • Wie können klima- und artenschutzfördernde Maßnahmen in landwirtschaftlichen Betrieben integriert werden, ohne dass wirtschaftliche Nachteile entstehen, während gleichzeitig eine nachweisbare Verbesserung der ökologischen Bilanz erreicht wird?
  • Welche Möglichkeit der Finanzierung von Biodiversitätsleitungen der Landwirtschaft ergeben sich innerhalb der Wertschöpfungskette (vor Verbraucher)?

Ziel: Entwicklung einer Softwarelösung, die Betriebe bei der Planung und Umsetzung biodiversitätsfördernder Maßnahmen unterstützt

  • Welchen Anforderungen gibt es an ein digitales Tool, dass Betriebe bei der Planung und Umsetzung biodiversitätsfördernder Maßnahmen unterstützen kann? 

Ökonomische Bewertung der regiopakt-Kulturen

Ziel: Digitale Plattform zur Optimierung von Fruchtfolgen und Integration biodiversitätsfördernder Maßnahmen

Um die Integration der regiopakt-Kulturen in die Fruchtfolgen bestmöglich gestalten zu können, wird eine digitale Anwendung entwickelt. Diese Anwendung dient als Entscheidungshilfe für den Anbau von regiopakt-Kulturen sowie die Integration biodiversitätsfördernder Maßnahmen. Dabei berücksichtigt das System wirtschaftliche, ökologische und betriebliche Faktoren, um eine ausgewogene und praxistaugliche Lösung zu ermitteln. 

Damit die regiopakt-Kulturen überhaupt erfolgreich in bestehende Fruchtfolgen integriert werden können, müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein: Der Anbau muss wirtschaftlich rentabel sein (Deckungsbeitrag vergleichbar mit etablierten Kulturen), eine einfache pflanzenbauliche Integration ohne Spezialmaschinen ermöglichen, eine stabile Saatgutverfügbarkeit gewährleisten und über gesicherte Absatzmärkte verfügen. Um diese Aspekte fundiert zu bewerten, erfolgt eine ökonomische Analyse des Anbaus der regiopakt-Kulturen unter Einbeziehung der pflanzenbaulichen Versuche aus Arbeitspaket 1, sowie eine Einschätzung des Marktpotenzials der Regiopaktkulturen.

Ziele in diesem Bereich:

  • Schaffung eines Marktüberblicks zum Bedarf, Produktionsumfang und Selbstversorgungsgrad von Nischenkulturen
  • Analyse der Ökonomie und des Risikos im Anbau der regiopakt-Kulturen in der Region Franken-Hohenlohe
  • Ermittlung Entwicklungspotenziale und Wirkungen regionaler Wertschöpfungsketten für die regiopakt-Kulturen in Franken-Hohenlohe
 
Es ist ein Mann zu sehen, der vor einem Tisch auf einer Veranstaltung steht und sich Schraubgläser mit Lebensmitteln anschaut. Hinter dem Tische sitzen zwei Frauen, die dem Mann zuschauen, wie er sich die Gläser mit den Lebensmitteln anschaut.

AP3: Identifikation von Anforderungen der Verbrauchenden und Erprobung von Vertriebs- und Kommunikationssystemen

Für die erfolgreiche Vermarktung der regiopakt-Kulturen bedarf es ein umfassendes Verständnisses der Zielgruppe. Neben dem aktuellen Konsumverhalten spielen auch Zukunftstrends eine Rolle. Für diese Zielgruppen ist es wichtig zu wissen, welches Produkangebot gefordert wird und welche Vertriebs- und Kommunikationssysteme von interesse sind. Zudem wird die Relevanz und Priorität von Arten- und Klimaschutzmaßnahmen sowie deren Nachweiskriterien und die Zahlungsbereitschaft der Verbrauchende für ebendiese untersucht.

Ziele in diesem Bereich sind:

  • Zielgruppendefinition für die regiopakt-Kulturen
  • Empfehlung von speziellen Angebotsformen (Qualität, Verarbeitungsgrad etc.)
  • Empfehlungen für geeignete Vertriebs – und Kommunikationssysteme
  • Ermittlung von Zahlungsbereitschaften insbesondere in Kombination mit Arten- und Klimaschutzleistungen
Infoveranstaltung regiopakt

AP4: Projektkoordination, Informations- & Wissenstransfer,Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit

Damit im Projekt alle Fäden gut zusammenlaufen, übernimmt dieses Arbeitspaket die übergreifende Koordination und sorgt für einen reibungslosen Austausch zwischen allen Beteiligten. Ziel ist es, Wissen aus Forschung und Praxis verständlich aufzubereiten und aktiv weiterzugeben an interessierte Akteure weiterzugeben. Durch Veranstaltungen wie Workshops, Feldtage oder Schulungen sowie durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit werden die Projektergebnisse sichtbar gemacht und in die Region getragen. So wird der Wissenstransfer gestärkt und die Vernetzung aller Akteure rund um eine nachhaltige Agrar- und Ernährungskultur gefördert.