Teilprojekte

Welche Arbeitsbereiche sind für die Zielerreichung des Projekts notwendig?

Übersicht der verschiedenen Arbeitspakete

In der Abbildung ist die Gliederung der verschiedenen Teilprojekte von „regiopakt“ ersichtlich. Die verschiedenen Arbeitspakete gliedern sich dabei in die unterschiedlichen Stufen der Wertschöpfungskette: Landwirtschaft, Verarbeitung und Handel sowie Konsum. Eine Übersicht über die spezifischen Inhalte der Arbeitspakete wird im weiteren Verlauf der Seite aufgezeigt.

Arbeitsstand

Umsetzung diverser Anbausysteme mit nachweisbaren Arten- und Klimaschutzleistungen

Die globale Bedrohung der Biodiversität ist neben dem Klimawandel die größte vom Menschen verursachte ökologische Krise. Die Landwirtschaft trägt durch Übernutzung und Überbevölkerung zur Zerstörung natürlicher Ökosysteme bei, was viele Arten aussterben lässt. In den letzten Jahren hat das Wissen zur Rolle der Agrarlandschaft zur Förderung von Artenvielfalt und zur Mitigation des Klimawandelpotenzials zugenommen. Die Rolle des Agrarlandschaftsmanagements wird jedoch in bestehenden Indikatorsystemen kaum berücksichtigt.

In diesem Tätigkeitsfeld werden LCA-kompatible Indikatoren entwickelt, um sowohl die ökologischen als auch die ökonomischen Auswirkungen der ackerbaulichen Produktion ‚on crop‘ als auch ‚off crop‘ zu bewerten und Synergien bzw. Zielkonflikte zu analysieren. Das Tätigkeitsfeld zielt auf die Erstellung eines Indikatorsystems für die Modellierung von Artenvielfalt und eines weiteren Indikatorsystems für Effekte des Landschaftsmanagements auf Artenvielfalt und Klimawandelpotenzial ab. Die Integration beider Indikatorsysteme ist dabei ein Meilenstein. Die Validierung der Indikatorsysteme soll dabei u.a. durch automatisierte Insektenkameras erfolgen.

Horizontale sowie vertikale betriebsübergreifende Koordination von Maßnahmen und ökonomische Bewertung

Dieses Tätigkeitsfeld spielt eine wichtige Rolle bei der Optimierung von Agrarumweltmaßnahmen hinsichtlich Effektivität und Flexibliät. Hier setzen wir auf digitale Konzepte, um eine effektive Koordination von Klima- und Artenschutzmaßnahmen zu erreichen. Durch Anpassung und Erweiterung bestehender Tools sowie die Entwicklung einer neuen digitalen Plattform wollen wir eine optimale Zusammenarbeit zwischen Landwirten und anderen Akteuren ermöglichen. Dabei legen wir besonderen Wert auf die ökonomische Bewertung der Ansätze, um ihr Potenzial zu überprüfen.

Konkret werden im Rahmen dieses Arbeitspakets Konzepte erarbeitet, um Klima- und artenschutzfördernde Maßnahmen in Farm Management Informationssysteme (FMIS) zu integrieren. Dabei werden bereits vorhandene Funktionalitäten betrachtet und es wird ein Konzept zur Integration noch nicht marktverfügbarer Funktionalitäten erstellt. Die Dokumentation der erforderlichen FMIS-Funktionalitäten sowie Fokusgruppendiskussionen zur Evaluation des Konzepts sind ebenfalls Teil der Meilensteine.

Des Weiteren erfolgt die Anpassung und Erweiterung eines Selbstevaluierungstools für Landwirte, um eine horizontale Koordination von Klima- und Artenschutzmaßnahmen zu ermöglichen. Hierbei geht es um die Zusammenarbeit von Landwirten untereinander, um die Umsetzung von Maßnahmen effektiver zu gestalten. Ergänzend dazu wird eine digitale Plattform entwickelt, um eine vertikale Koordination zwischen Landwirten und anderen Akteuren wie Beratern, Verarbeitern und Händlern zu ermöglichen. Durch eine enge Einbindung der betreffenden Akteure z.B. mithilfe von Fokusgruppendiskussionen wird ein praxisnahes und relevantes Ergebnis erwartet.

Abgerundet wird das Arbeitspaket durch eine ökonomische Bewertung der entwickelten Konzepte. Dabei werden die Ansätze zur horizontalen und vertikalen Koordination ökonomisch bewertet und Potenziale abgeschätzt.

Arbeitsstand

Identifikation von Anforderungen der Verbrauchenden und Erprobung von Vertriebs- und Kommunikationssystemen

In diesem Tätigkeitsfeld geht es um die Analyse von Anforderungen und Zahlungsbereitschaften der VerbraucherInnen, sowie um die Untersuchung unterschiedlicher Vertriebs- und Kommunikationssysteme.

Für die erfolgreiche Vermarktung der angedachten Nischenkulturen bedarf  es eines umfassenden Verständnisses des Konsumverhaltens und aktueller  Konsumtrends in der Gesellschaft, um Zielgruppen für diese Produkte  identifizieren zu können. Zudem wird die Relevanz und Priorität von Arten- und Klimaschutzmaßnahmen sowie deren Nachweiskriterien und die Zahlungsbereitschaft der VerbraucherInnen für ebendiese untersucht.

Darüber hinaus werden in diesem Arbeitspaket bestehende digitale Vertriebssysteme analysiert und im Hinblick auf eine Implementierung bzw. Übertragbarkeit bewertet. Mithilfe eines Prototyps wird ein digitales Vertriebssystem in der Zukunftsregion getestet. Neben den digitalen Vertriebssystemen wird zudem erforscht, welche Kommunikationsstrategien über welche digitalen Kanäle eine möglichst erfolgreiche Akquise und Bindung von Kunden für Produkte mit zusätzlichen Arten- und Klimaschutzvorteilen ermöglichen. Hierfür sollen Inhalte auf den sozialen Medien geschaltet und die Interaktion und Aktivierung der KundInnen gemessen werden.

Abschließend ist die Erstellung eines Leitfadens mit Handlungsempfehlungen für die Praxis geplant.

Arbeitsstand
Arbeitsstand

Öffentlichkeitsarbeit sowie Transferleistungen von Wissen und Informationen

In diesem Tätigkeitsfeld des Projektes stehen die Vernetzung der Akteure in allen Bereichen der Wertschöpfungskette und die Kommunikation von aussagekräftigen Informationen und Erkenntnissen an erster Stelle. Ziele sind, die Projektaktivitäten und Ergebnisse allen Interessierten zugänglich zu machen, die Wahrnehmung für Problemstellungen, Hemmnisse und Lösungen zu erhöhen sowie zu Veranstaltungen und Kooperationsmöglichkeiten im Projekt einzuladen. Diese Wissenstransfermaßnahmen sind für uns von essentieller Bedeutung, da das erlangte Wissen und die Ergebnisse aus „regiopakt“ einen gesellschaftlichen Nutzen haben und durch die Kommunikation nach außen weiteren gesellschaftlichen Akteuren zugänglich gemacht werden können. Dadurch findet eine Transformation der Ergebnisse in die Praxis statt, die wiederum einen Beitrag zur Lösung realer Probleme leisten kann.

Auch die Koordination der Zusammenarbeit aller Projektpartner wird von den Mitarbeitenden in diesem Tätigkeitsfeld übernommen um eine strukturierte und zielführende Kommunikation und einen reibungslosen Informationsfluss und damit Projektablauf zu gewährleisten.